Klosterhof im Maxhaus

Maxhaus und Maxkirche - ein historischer Ort

Heute ist das Maxhaus das Zentrum der katholischen Kirche in Düsseldorf. Doch was war vorher an diesem Ort? Was ist der Hintergrund dieses Gebäudes? Dieser Text stellt Ihnen die Geschichte des Maxhauses und der benachbarten Maxkirche vor.

Ansiedlung des Franziskanerordens und Bau eines ersten Klosters

Nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges fördert Herzog Wolfgang Wilhelm die Ansiedlung von Franziskanern auf der damals noch unbewohnten Citadelle, dem heutigen Standort des Maxhauses. Im Jahr 1661 wird ein erster kleiner Klosterbau fertig gestellt. Als 1666 zum letzten Mal eine Pestepidemie ausbricht, beteiligen sich die Franziskaner bereits an der Pflege der Kranken. Die erste Kirche neben dem Kloster wird 1668, noch im spätgotischen Stil, vollendet. Die Franziskaner eröffnen 1673 eine theologische Lehranstalt im Klosterbereich, 1695 kommt eine Laienschule hinzu, praktisch die Vorläuferin der heutigen Maxschule.

Besiedelung der Citadelle

Ab 1685 treibt der berühmte Kurfürst Jan Wellem – selber ein großer Freund der Franziskaner und Gottesdienstbesucher ihrer Kirche – die Besiedelung der Citadelle durch großzügige Privilegien voran. Dabei entwickelt sich die heutige Citadellstraße zum Wohnort des Bürgertums, während auf der Schulstraße Adelshöfe entstehen. Die Franziskaner widmen sich bei gewachsener Bevölkerung weiterhin ihren angestammten Aufgaben der Armenfürsorge, der Krankenpflege, der Unterweisung sowie des Predigens in musikalisch-festlicher Liturgie.

Klosterrenovierung und Erweiterung

Um das Jahr 1700 erweisen sich die Kirche und das Kloster als zu klein für den Andrang der mittlerweile stark gewachsenen Düsseldorfer Bevölkerung, zudem sind die Gebäude bereits baufällig. Daher werden ein Kirchenneubau und eine Klosterrenovierung geplant. Die erste Messe in der heutigen Kirche wird 1737 gefeiert. Wie die alte Kirche wird der Kirchenneubau dem hl. Antonius von Padua geweiht. Die Klosterrenovierung und -erweiterung wird 1743 abgeschlossen. Das neue Kloster bietet 36 Franziskanern Platz. Es beherbergt auch eine Sakristei, eine Krankenstation und ein Brauhaus.

Auswirkungen der Säkularisation

Die Säkularisation verändert 1804 auch die Düsseldorfer Kirchenlandschaft völlig. Offensichtliche Grundstücksspekulanten propagieren den Abriss von Kirche und Kloster, was dank eines Proteststurms Düsseldorfer Bürger unterbleibt. Dennoch müssen die Franziskaner die Citadelle verlassen, denn die Orden werden aufgelöst. Die Mönche finden als Pfarrer verschiedener Düsseldorfer Kirchen oder als Lehrer neue Betätigungsfelder. Im Jahr 1805 erteilt Papst Pius VII. die Vollmacht zur Errichtung der heutigen Pfarrei St. Maximilian – die neue Namenswahl orientiert sich am Namenspatron des Kurfürsten Maximilian Joseph. Im gleichen Jahr wird im ehemaligen Klostergebäude ein Lyzeum untergebracht. Das einstige Refektorium der Mönche, der bis heute im Maxhaus existierende Antoniussaal, avanciert zum Turnsaal. In der Kirche St. Maximilian wird die festliche Kirchenmusik weitergepflegt. Hier wirken zeitweise Felix Mendelssohn-Bartholdy und Robert Schumann. Vor über 130 Jahren gründete sich der renommierte Maxchor, der heute zu den größten katholischen Kirchenchören Deutschlands zählt.

Schulbesuch von Heinrich Heine

Von 1807 bis 1814 besucht Heinrich Heine diese Schule. Seine Erinnerungen an diese Zeit berichtet er im Buch Le Grand. Im Klostergebäude finden nun neben Pfarr- und Schuleinrichtungen auch Wohnungen Platz. Franz Grashof, der „Vater des modernen deutschen Ingenieurwesens“, wird hier am 11.7.1826 geboren. Auch Gefängnispfarrer Friedrich Gerst, als Düsseldorfer Original „Pastor Jääsch“ bekannt und berühmt geworden, wohnt lange Zeit im ehemaligen Klostergebäude.

Zweiter Weltkrieg

Die Bombardements des zweiten Weltkriegs setzen Kirche und Klostergebäude zu. Pfarrer, Küster und tatkräftige Gemeindemitglieder können aber ein Niederbrennen verhindern. Die Maxgemeinde kann ihre Gebäude wie zuvor nutzen.

Umbau zum heutigen Maxhaus

Ab 1999 laufen Planungen, aus dem ehemaligen Klostergebäude ein neues katholisches Stadthaus zu entwickeln. Die Umbaumaßnahmen dauern länger als erwartet, da überraschende archäologische Funde den Baufortgang verzögern: Es werden beispielsweise alte Grundmauern wiederentdeckt, Gebeine der vor Jahrhunderten auf dem Klostergelände bestatteten Franziskaner müssen geborgen und würdig beigesetzt werden und der Antoniussaal darf für längere Zeit gar nicht betreten werden – hier gehen Denkmalpfleger ein und aus. Am 22.9.2006 wird das Maxhaus von Kardinal Joachim Meisner eingeweiht.

Maxhaus - Katholisches Stadthaus in Düsseldorf

Heute ist das Maxhaus ein faszinierender Ort im Herzen Düsseldorfs mit moderner Architektur unseres Jahrhunderts. Sein vielschichtiges Programm umfasst Angebote aus den Bereichen Kultur, Glaube und Gastronomie. Neben einer historischen Dauerausstellung finden monatlich historische Führungen durch das Maxhaus statt.